Die Gewerkschaften scheinen ein geeignetes Mittel gefunden zu haben, weiterem Mitgliederschwund (im letzten Jahr immerhin 300.000) entgegenzuwirken. So möchte ver.di in Niedersachsen künftig in Tarifverträgen Bonusleistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld auf ihre Mitglieder beschränken. „Idealtyisch“ solle laut Landesleiter Wolfgang Denia ein Tarifvertrag künftig nur noch auf Gewerkschaftsmitglieder Anwendung finden. Ihm zufolge erwarte schließlich auch niemand, der aus der Kirche austrete, dass er noch vom Pfarrer bestattet werde.
Was in Niedersachsen geplant wird, ist bei ver.di Südbaden längst Realität. Im Tarifvertrag mit dem Seniorenheimbetreiber „Pro Senioren“ wurde ein mitgliederexklusives Weihnachtsgeld vereinbart. Die IG Metall hat in Nordrhein-Westfalen gar schon einige dutzend Tarifverträge mit Sonderleistungen für Gewerkschaftsmitglieder geschlossen. Dabei gehe es um Fälle in denen Arbeitgeber in Haustarifverträgen vom Flächentarifvertrag abweichen wollten. So sehe bspw. ein zweijähriger Sanierungstarifvertrag neben einer Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich für alle Arbeitnehmer auch eine Sonderzahlung von 100 € jährlich für die 50 betroffenen Gewerkschaftsmitglieder vor.
14.12.04
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