7.3.05

Das 3-Liter Traumhaus ...

aus dem Supermarkt-Angebot.
Mit einer geschönten Finanzierungsrechnung wirbt die Handelskette Plus für Fertighäuser der Firma Libella-Haus GmbH.

In einer großen Werbeaktion bot der Discounter neben Epiliergerät, Haartrockner und Personenwaage auch ein ganzes Haus an: Das Libella Energiesparhaus zum "Jubiläumspreis" von 144 900 Euro. Und das Beste: Die ­Finanzierung kostet angeblich nur 322 Euro monatlich. FINANZtest hat nachgerechnet. Das ernüchternde Ergebnis: Die Finanzierung für das Haus aus dem Supermarkt wird viel teurer.

Plus macht zur Finanzierung eine Beispielrechnung für eine Familie mit zwei Kindern auf. 30 000 Euro finanziert sie mit einem Förderdarlehen der KfW-Bank, den Rest mit dem so genannten "Euribor-Darlehen" der DSL-Bank zu einem Effektivzins von nur 3,05 Prozent. Doch die Rechnung täuscht über die langfristige Belastung: Die Rate für das KfW-Darlehen berechnet Plus ohne Tilgung. Damit muss die Familie aber spätestens nach fänf Jahren anfangen. Die Zinsen für das "Euribor-Darlehen" werden alle paar Monate an den Geldmarktzins im Bankenhandel, den Euribor, angepasst. Die Zinsen können daher sogar schon kurzfristig nach oben schießen.

Besonders tückisch: Plus zieht die staatliche Eigenheimzulage einfach von den Kreditraten ab. Doch nach acht Jahren läuft die Förderung aus. FINANZtest hat nachgerechnet: Selbst ohne Zinserhöhung steigt die Monatsbelastung für die Familie bis zum neunten Jahr auf 626 Euro. Falls sich die Zinsen auch nur um jährlich 0,5 Prozentpunkte erhöhen, klettert die Monatsrate bis zum elften Jahr auf 1 233 Euro.

Fazit: Die 322 Euro der Plus-Werbung sind nur ein dreister Köder.

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