15.3.06

Werbung und Geschmack

Brennende Papageien, dumme Arbeitslose und diebische Gorillas: Der Deutsche Werberat hatte auch 2005 wieder viel zu tun. 788 Beschwerden gingen beim Selbstkontrollorgan der werbetreibenden Wirtschaft ein - der vierthöchste Wert seit 1990. Allerdings sank die Zahl der Eingaben von Bürgern und gesellschaftlichen Institutionen im Vergleich zu 2004 um 15 Prozent.

Die Zahl der insgesamt bemängelten Kampagnen blieb mit 258 fast konstant (254 im Vorjahr). Kritisiert wurden vor allem Frauendiskriminierung (34 Prozent) sowie das Thema Gewalt und die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen mit zehn beziehungsweise neun Prozent der Fälle.

188 der kritisierten Kampagnen erklärte der Werberat für unbedenklich, so zum Beispiel ein TV-Spot, der für Dr. Oetker Wölkchen wirbt: In dem Spot, wo ein junger Mann eine Politesse mit einem Becher Pudding davon abbringt, ihm vor einem Supermarkt ein Strafmandat auszustellen, sahen einige Beschwerdesteller allen Ernstes eine 'Missachtung von Ordnungsorganen', die den Anschein der Bestechlichkeit vermittle. In 70 Fällen machte sich der Werberat die Argumente der Beschwerdeführer zu eigen und beanstandete die Kampagne. Dies führte in 61 Fällen zur Einstellung, in sechs Fällen zur Änderung des Plakats, der Anzeige oder des Spots. Gegen zwei Unternehmen sprach der Werberat öffentliche Rügen aus.
(Die Welt)

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