5.4.05

Der Mann, der sich selbst verhaftete

Jan De Cock lebte wie die Häftlinge dieser Welt. Der Belgier hat sich ein Jahr lang freiwillig einsperren lassen. Nach zwölf Monaten und 66 Knästen sagt er: "Zeige mir deine Gefängnisse, und ich sage dir, wie demokratisch dein Land ist." Dass es damit nicht weit her ist, auch in Ländern, die gemeinhin als Musterdemokratien gelten, will er zeigen. Sein Buch "Hotel Prison" (Amazon) hat ihn in Belgien schnell bekannt gemacht, jetzt liegt auch die deutsche Übersetzung vor.

Einsamkeit sei das Schlimmste, die Isolation. So wie in den Haftanstalten der USA oder in japanischen Gefängnissen. Im Fuchu-Gefängnis, südwestlich von Tokio, erlebt De Cock die perfekte Überwachung. 2000 Häftlinge sitzen dort ein. Es ist totenstill, peinlich sauber sind Gänge und Zellen. De Cock sagt: "Das war einer der schlimmsten Knäste weltweit."

Der Tagesspiegel über ein zweifelhaftes Experiment. (gefunden bei Jurabilis)

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