8.4.05

Krieg der Kläger

Es ist ein ungleiches Paar, das im Saal Simson im Kongresszentrum von Suhl vorne an einem weißen Resopaltisch sitzt. Zwei Männer in dunkelblauem Zwirn, der eine klein, der andere groß. Zehn Meter entfernt sitzen rund 250 Menschen auf Metallstühlen, viele blicken misstrauisch, mürrisch.

Die Atmosphäre im Mehrzwecksaal Simson erinnert an die Verkaufsveranstaltung einer Butterfahrt. Doch der schlaksige Heinz Steinhübel und der kompakte Wolf von Buttlar wollen mitten im Thüringer Wald keine Heizdecken losschlagen. Die beiden Juristen aus Tübingen gehören zu den prominentesten Anlegeranwälten Deutschlands. Sie sind nach Suhl „ins Epizentrum“ (von Buttlar) eines der größten deutschen Finanzbetrugsfälle gereist, um möglichst schnell möglichst viele Klienten einzusammeln. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Wenn es um Anlagebetrug in großem Stil geht, dann kämpfen inzwischen auch in Deutschland selbst zurückhaltende Anwälte wie ihre Kollegen aus Amerika mit harten Methoden um Kunden und Honorare.

Das Handelsblatt informiert über aktuelle Methoden der Mandantengewinnung.

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