Die roten Fähnchen auf dem Stadtplan haben den Hamburger Justizsenator zu einer Änderung der Notarordnung bewogen. Denn von 74 Fähnchen konzentrieren sich 44 auf die City. Der Rest verteilt sich auf das übrige Stadtgebiet. Dabei steht hinter manchem Fähnchen gar ein Großnotariat mit bis zu sechs Notaren. Dem Justizsenator ist das ein Greul. Schließlich soll der Notar nah am Bürger sein. Doch finden sich auf der Karte zwei Stadtteile ganz ohne Fähnchen. Deshalb will er künftig nur noch Notariate mit höchstens drei Notaren zulassen. Jetzt schon größeren Notariaten sollen Neueinstellungen verwehrt werden. Die Betroffenen waren zunächst vor allem überrascht, da sie von den Plänen erst aus der Presse erfuhren. Nun sehen sie ihr Lebenswerk gefährdet. Sind sie doch hochspezialisiert, sehen sich auf Augenhöhe mit den Großkanzleien. Befremdlich scheint auch, dass andere Bundesländer gerade mit Blick auf die Hamburger Praxis erwägen Zahlenbeschränkungen in ihren Notarordnungen aufzuheben. Wie die Fähnchen wohl dort verteilt sind?
Bericht und Kommentar im Hamburger Abendblatt.
9.6.05
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